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Befragung von Belegärzten: zufrieden mit einer anspruchsvollen Versorgung

Düsseldorf – Belegärztinnen und -ärzte großer augenchirurgischer Zentren empfinden ihre Tätigkeit als anspruchsvoll und fordernd. Doch gerade weil sie gern auf höchstem Versorgungsniveau arbeiten wollen, ist die tägliche Herausforderung ein wichtiger motivierender Faktor für sie – und Grund für eine hohe Berufszufriedenheit. Das geht aus einer Veröffentlichung des „Monitor Versorgungsforschung“ hervor.

Klinikverwalter wiederum schätzen die Kontinuität in der langjährigen Zusammenarbeit mit den Belegärzten beziehungsweise Zentren. Über die Jahre entstehen positive Routinen und Vertrauen, da sich die Klinikverwalter auf deren Qualität und Leistung verlassen können.
Beides lässt sich aus qualitativen Interviews ableiten, die das Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav) in Berlin mit leitenden Belegärzten großer augenchirurgischer Zentren einerseits und leitenden kaufmännischen Angestellten von Klinikverwaltungen andererseits geführt hat. Im Mittelpunkt dieser leitfadengestützten Gespräche standen Fragen nach der Motivation und den Erfahrungen miteinander, nach dem wahrgenommenen Nutzen für die Patientenversorgung sowie nach den Zukunftsperspektiven dieser Versorgungsform. Die Ergebnisse wurden vor kurzem im „Monitor Versorgungsforschung“ veröffentlicht. Sie sind nicht repräsentativ. Gleichwohl geben die Antworten vielfältige Hinweise darauf, was belegärztlich tätige Augenärztinnen und -ärzte an ihrer Arbeit schätzen, was sie im Beruf hält und was sie motiviert, sich tagtäglich für eine umfassende und optimale Versorgung ihrer Patienten einzusetzen.

„Man kann als Belegarzt ein anderes, breiteres Spektrum betreuen als in der ambulanten Versorgung. Durch die Belegabteilung habe ich die Möglichkeit, den Patienten weiter zu betreuen. Und das ist schöner, weil man den Fall dann auch selbst abschließen kann“, so eine Antwort. „Das Belegarztwesen habe ich versucht, für mich passend zu machen. Jetzt habe ich eine Struktur, die ich prima finde“, so eine andere. Und eine weitere: „Wir wollten schon auf Uniklinikniveau Augenheilkunde betreiben. Aber wir haben gedacht: Das bekommen wir an der Universität nicht hin, denn wenn man da etwas bewegen will, verpuffen 90 Prozent der Energie, und 10 Prozent bleiben übrig.“

„Mir gefällt zu entscheiden, was investiert wird, wer eingestellt wird, wie operiert wird, mit welchen OP-Zeiten“, so ein anderer Hinweis. „Als Belegarzt kann ich all das machen, was ich in der Hauptabteilung des Krankenhauses auch machen würde – aber ich bin mein eigener Herr. Als Honorararzt wäre ich in der Klinik wiederum in einer gewissen Weise leistungsgebunden, und dies möchte ich nicht.“

Zwar formulieren die befragten Ärzte nicht nur positive Aspekte der Kooperation mit einem Krankenhaus. Insgesamt überwiegen diese aber bei weitem. Voraussetzung ist die Identifikation der Partner mit gemeinsamen Zielen. Ein ärztlicher Interviewpartner formuliert dies so: „Ich bin loyal dem Krankenhaus gegenüber. Ich verstehe mich als Teil des Krankenhauses und ,benehme‘ mich der Klinik gegenüber.“ Befragt wurden für die Studie neben den leitenden kaufmännischen Klinikangestellten Augenärztinnen und -ärzte, die in Intersektoralen Facharztzentren (IFZ) arbeiten und verbandlich in der OcuNet Gruppe organisiert sind. In einem IFZ stellen die Ärztinnen und Ärzte eines Zentrums in Kooperation mit einem oder mehreren Krankenhäusern sowohl die ambulante Grund- und Spezialversorgung als auch die stationäre Versorgung in einer Region sicher.

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